Dienstag, 2. September 2014

Und damals, im Fotograben...

Vor kurzem fiel mir eine externe Festplatte älteren Datums in die Hände.
Schon so lange hatte sie im Schrank gestanden, dass ich nicht mehr wusste, welche Fotos ich eigentlich darauf gepackt hatte.

Beim Sichten der Dateien konnte ich in Erinnerungen schwelgen, die ungefähr 5 Jahre alt sind und mir mittlerweile vorkommen, als wären sie aus einem anderen Leben.

Ich habe schon immer gern geschrieben.
Und ich hörte schon immer gern Musik; am liebsten die etwas abseits vom Mainstream.
Meine Leidenschaft für die Fotografie ist etwas jünger und dürfte etwa mit dem Aufkommen von Digitalkameras gewachsen sein.

Diese drei Komponenten vereinte ich ab 2005 in meinem damaligen Hobby Konzertberichterstattung.
Zunächst fotografierte ich auf Gigs von Musikern in meinem Bekanntenkreis oder bei denen von Lokalmatadoren.
Später stieg ich für Onlinemagazine in den Graben.
Das war eine aufregende und auch recht schillernde Zeit, die ich sehr genossen habe.

Nichtsdestotrotz war dieses arbeitsintensive Hobby nicht unbedingt kompatibel mit meinem Berufsalltag.
Oft war ich am Tag nach einem Konzert ziemlich geschlaucht, weil ich erst gegen 3 Uhr morgens nach Hause kam und - man glaubt es kaum, es ist aber wirklich so - das Fotografieren im Graben auch körperlich hin und wieder eine echte Herausforderung sein kann.

Inzwischen - als berufstätige Mutter eines 4-jährigen Kindes - ist es für mich undenkbar, Konzertfotografie über einen längeren Zeitraum zu betreiben.
Trotzdem bereitet es mir viel Freude, mich an die unzähligen Konzerte, die ich im Rahmen dieser Tätigkeit sehen durfte, zu erinnern.

Etliche Begebenheiten sind auch eine Anekdote wert:

Als Polarkreis 18 2009 in Frankfurt auftraten, war ich sehr früh am Veranstaltungsort. Ich sollte mich bei einem verantwortlichen Menschen wegen der Akkreditierung melden. Den Herren konnte ich unter der ausgehändigten Telefonnummer nicht erreichen, also fragte ich die netten jungen Männer, die mit Basecaps und Parkas vor der Tür standen, ob sie wüssten, wer das sein könnte. Mir wurde ausgesprochen freundlich und unkompliziert geholfen, denn die Parkamenschen waren.......Polarkreis 18.

2009 spielten Papa Roach in Wiesbaden. Ich sollte die Vorband Madina Lake interviewen. Dazu geleitete man mich durch die Umkleide in eine Art Hangar, wo ein paar Bierbänke standen. Nach absolviertem Interview, so der deutsche Tourmanager, sollte ich eine ganz bestimmte Tür nach draußen nehmen, damit ich nicht erneut durch die Umkleide gehen musste.
Das Interview war zu Ende; ich drückte ich die Klinke besagter Tür - nix passierte. Eine Weile wartete ich, bis ich mich entschloss, Nägel mit Köpfen zu machen, denn in der Halle war schon das Intro für Papa Roach zu hören, die ich ja auch noch fotografieren sollte.
Also die nächstbeste Tür genommen - und schwupps, stand ich vor den Papa Roachlern, die zum Teil noch in Unterbuxe dort hockten, mich aber mit breitem Lächeln durchwinkten.

Als sehr bodenständig, hilfsbereit und freundlich erlebte ich die Bandmitglieder von Zeromancer und VNV Nation.

Echt unappetitlich ging es beim Taubertal Festival 2009 zu, als sich ein paar betrunkene Teenies neben dem Fotograben gegenseitig mit Erbrochenem bespritzten. Unnötig zu erwähnen, dass ich die Woche darauf richtig, richtig krank war...
 

Einige der damals eingefangenen Momente (ohne sichtbare Unterbuxen ;-)) habe ich mal herausgesucht:

Die Happy 2009

Satyricon 2009

Heaven's Basement 2009

Papa Roach 2009

Chapeau Claque 2009



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